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Kentucky,

ein Land für Pferdenarren

Am 20. Februar 2000 begann mein Abenteuer am Frankfurter Flughafen.

Bildergalerie: http://www.auslandserfahrungen.de/USA/Kentucky/Kentuckybilder.html

Mein damaliger Freund brachte mich schweren Herzens hin, aber bereits Monate bevor wir uns kennen lernten hatte ich mich über das Programm informiert und den Entschluss ins Ausland zu gehen gefasst.

Eigentlich entstand der Wunsch nach Amerika zu gehen bereits 12 Jahre zuvor, im Mai 1988. Damals trafen sich meine Oma und Ihre Zwillingsschwester, die auf der Flucht vom Sudetenland nach Deutschland von russischen Soldaten verschleppt und von amerikanischen Soldaten befreit wurde, nach jahrzehntelanger Suche über das rote Kreuz zum ersten Mal wieder. Die Zwillingsschwester von meiner Oma verlor durch die Verschleppungsaktion den Kontakt zur Familie und wuchs in Westdeutschland auf. Dort lernte Sie in jungen Jahren einen amerikanischen GI kennen und heiratete in den USA und lebte dort. Meine Oma hingegen wuchs in der DDR auf und heiratete hier. Erst im Jahre 1987 konnte durch das Rote Kreuz der Kontakt wieder hergestellt werden. Nun war es im Mai 1988 soweit das die Zwillingsschwester meiner Oma mit ihrem Mann zu Besuch ins thüringische Eisenach kam. Ich war schon immer ein sehr aufgeschlossenes Kind und war begeistert von den tollen Fotos und den kleinen Mitbringseln aus dem Land des damaligen Staatsfeindes. Außerdem war ich fasziniert von der Sprache, denn diese Lautformationen hatte ich bis zum damaligen Zeitpunkt noch nie zu Ohren bekommen. Im Herbst 1988 reiste meine Oma mit einigen ihrer anderen Geschwister mit Ausnahmegenehmigung und ich nehme auch an mit höchster Überwachung durch die Stasi nach Tacoma im Bundesstaat Washington, ganz im Nordwesten der USA. Nach ihrer Rückkehr vom dreiwöchigen Urlaub auf dem Boden des Klassenfeindes war ich erneut den vielen tollen Fotos und Erzählungen fasziniert ausgesetzt. Bereits damals war es mein größter Wunsch einmal ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu reisen, doch zu dieser Zeit wurde ich noch mit einem etwas traurigen Blick belächelt. Schonend versuchten mir meine Eltern damals beizubringen das ich bis zum Rentenalter warten müsse um mir diesen für diese Zeit ungewöhnlichen Wunsch erfüllen zu können. Damals war ich gerade mal 9 Jahre alt und konnte diese Einschränkungen nur schwer verstehen. Ein Jahr später war die Wende aber es sollte noch weitere 11 Jahre daueren bis ich mir diesen Wunsch erfüllen konnte.

Noch während meiner Ausbildung zur Landwirtin auf einem Eisenacher Reiterhof überkam mich dieses unbändige Fernweh erneut. Außerdem war mir das engstirnige Gehabe um die teuersten Reitstiefel und das schönste Pferd auf dem Hof zu wieder. Fast 6 Jahrelang verbrachte ich jede freie Minute auf dem Hof, gab nach der Schule Reitunterricht und kümmerte mich hingebungsvoll um die Pferde, aber gedankt wurde mir mein Einsatz nicht. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen das dies die Erfüllung meines Lebens sein sollte. In dieser Zeit grübelte ich viel, ich wollte einfach mal das richtige Leben kennen Lernen. Ich sprühte vor Energie und mein Wissensdurst war unstillbar. Auch ein wenig Abenteuerlust mischte sich unter meine Emotionen. Anfang Mai 1998 war der US Präsident Bill Clinton in Eisenach zu Besuch und durch die arbeit meines Vaters als Journalist kam ich zum Greifen nah heran. Zu diesem Anlass wurden Flugblätter mit Anmeldebogen für das PPP verteilt. Umgehend bewarb ich mich für das PPP (parlamentarisches Patenschaftsprogramm für ein Jahr High School in den USA. Ich fuhr zu Vorstellungsgesprächen und Tests nach Berlin, wurde aber wegen mangelnder Englischkenntnisse für den Kreis Eisenach nur als Zweitbesetzung ausgewählt. Nach meinem Berufsabschluss arbeitete ich dann bei Bekannten in einem Pensionsstall wo ich ausreichend Geld verdiente, um mir jeden Monat etwa 1000 DM auf meinem Sparkonto beiseite legen konnte. Nach einem Jahr hatte ich genug Geld zusammen. Also ging ich für etwa 3 Monate nach Israel als Volunteer in einen Kibbuz, um meine Englischkenntnisse aufzubessern und um schon einige Auslandserfahrungen zu sammeln. Ich war überzeugt davon das dies meine Chancen an einem Auslandsprogramm in den USA teilzunehmen erheblich erhöhen würde. 

Mitten in der Negevwüste zwischen 25 Volunteers aus etwa 12 Nationen verbesserte sich mein zu anfangs klägliches englisch enorm.

Zurück in Deutschland bewarb ich mich erneut für das PPP bei der Carl Düsberg Gesellschaft und eher zufällig landete meine Bewerbung auf dem „falschen“ Tisch. Als die zuständige Sachverständige sah das ich von Beruf Landwirtin war rief sie mich sofort an. Sie Hatte ein passendes Programm für einen Aufendhalt in „the Horsecapital of the World“ in Lexington - Kentucky gefunden. Sie fragte mich ob ich gerne teilnehmen möchte und lieber in 4 oder erst in 8 Wochen beginnen möchte. Meine Antwort war eindeutig und ich war überglücklich. Eine Woche später wurde ich morgens um halb acht aus dem Bett geklingelt. Zum telefonischen Englischtest, der ca. 15 Minuten dauerte und den ich problemlos bestand. Wiederum eine Woche später rief mich abends gegen 22 Uhr der Farmbesitzer an und erzählte mir von der Farm. Vierzehn Tage später war es dann soweit.

Ich fuhr mit meinem damaligen Freund zum Frankfurter Flughafen.

Dann langes Anstehen, das Gepäck aufgeben und die Fragen der Airlinemitarbeiter beantworten.

Bei der Verabschiedung war uns beiden wohl klar, das war’s jetzt. Ich ahnte, dass sich in diesem Augenblick mein Leben für immer verändern würde.

Ich stieg ins Flugzeug und war ganz aufgeregt und freute mich auf alles Neue, was auf mich zukommen würde. Trotzdem war mir aber auch etwas mulmig zumute, denn ein solcher Schritt erfordert viel Mut. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade erst 20 Jahre jung und gerade in diesem Alter ist es alles andere als leicht, ganz alleine ins Flugzeug zu steigen, seinen gesamten Freundeskreis und die heimischen Gefilde auf unbestimmte Zeit zu verlassen und sich auf einen so langen Flug ins absolut unbekannte einzulassen.

Das Programm an dem ich teilnahm, war organisiert von der Universität Minnesota in Zusammenarbeit mit der Carl-Duisberg Gesellschaft und hieß MAST (Minnesota Agricultural Student Training), extra für junge Leute aus den „grünen Berufen". Die Teilnehmer kamen aus der ganzen Welt und waren meist Agraringenieure, Tierärzte oder Landwirte aus eigenen Familienbetrieben, oder auch Pferdewirte, Tierwirte, Gärtner und Obstbauern. Leider gibt es dieses Programm in dieser Form seit dem 11. September 2001 nicht mehr. Erst in den Jahren danach organisierten die Verantwortlichen die Programme neu.

Die meisten Teilnehmer kamen aus Osteuropa, Südafrika und Südamerika. Von den 100 Studenten unseres Jahrgangs waren nur fünf Deutsche dabei und einen davon habe ich drei Jahre später in Las Vegas geheiratet, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht.

In Minneapolis angekommen (ca. 23 Uhr Ortszeit) holten mich zwei Betreuer von der Uni am Flughafen ab und brachten mich zu meiner Gastfamilie, wo ich für die nächsten drei Tage herzlich aufgenommen wurde.

Am nächsten Tag trafen wir uns alle an der Uni zum 2-tägigen Einführungsseminar. Dort half man uns bei den Formalitäten für die Social Security Number, erklärte den weiteren Verlauf des Praktikums und des anschließenden Unisemesters und gab uns eine Einführung in die amerikanischen Straßenverkehrsregeln und sonstige Sitten und Bräuche.

Ich gebe zu, dass ich zu diesem Zeitpunkt mit dem Englisch hoffnungslos überfordert war, denn meine 6 Jahre Schulenglisch brachten mir leider gar nichts.

Das Englisch welches ich in Israel gelernt hatte, wies phonologisch eine riesige Diskrepanz zum amerikanischen Englisch auf. Also verhielt ich mich ganz ruhig und lächelte immer ganz freundlich, in der Hoffnung dass niemandem auffiel, dass ich den Vorträgen nicht wirklich folgen konnte. (Dies hat sich nach knapp 3 Monaten USA Aufenthalt schlagartig geändert, denn dann erscheint es einem über Nacht als sei ein Hebel umgelegt worden. Praktisch sieht das so aus, das man morgens sie Augen aufschlägt und plötzlich in englisch denkt, Träumt, und alles versteht was einem gesagt wird. Ab diesem Tag stellt sich die gesammte verbale Kommunikation als erheblich einfacher dar)

Am dritten Tag des Seminars kamen viele Gastfamilien an die Uni, um ihre Praktikanten abzuholen. Andere wurden zum Flughafen gebracht und flogen alleine an ihre Praktikumsorte, welche über die ganze USA verteilt waren.

Ich hatte für dieses Datum leider keinen Flug nach Kentucky ergattern können, also ging es für mich erst am nächsten Tag los.

Am Flughafen von Minneapolis verschob sich mein Flug zweimal um eine Stunde, erst wegen des schlechten Wetters und dann wegen technischen Problemen des Flugzeuges.

Gegen Mittag war es endlich soweit, ich saß im Flieger nach Cincinatti wo ich aufgrund der Verspätung meinen Anschlussflug nach Lexington verpasste.

Zum Glück kann man auf dem Flughafen von Cinncinatti herrlich shoppen, und so verging die Wartezeit zum nächsten Flieger recht schnell.

Nun war es bereits früher Nachmittag, das Flugzeug nach Lexington war sehr klein und hatte nur 20 Sitzplätze. Der Flug sollte nur ca. 25 Minuten dauern. Als wir nun im Sinkflug durch die Wolkendecke stießen, traute ich meinen Augen kaum. Ich dachte, „jetzt bist du im Paradies angekommen". Mein Herz schlug ganz wild und die Tränen stiegen mir bei diesem Anblick in die Augen. Saftig hellgrüne Hügel zogen sich bis zum Horizont.

Auf den Hügeln standen weiträumig lauter wie Schlösschen erscheinende Gebäude, welche von weißen Holzzäunen großzügig umsäumt waren. Unschwer zu erkennen, handelte es sich offensichtlich um Pferdekoppeln, soweit das Auge reichte. Die schlösschenähnlichen kleinen Gebäude mit ihren bunten Verzierungen und Türmchen waren Pferdeställe auf unzähligen riesigen Farmen. Im Flughafengebäude hingen überall an den Wänden große Photos, Gemälde und Zeichnungen mit Pferdemotiven. Nun glaubte ich tatsächlich ich sei im Himmel auf Erden gelandet. Am Baggage claim erwartete mich bereits Robert, der Besitzer der Farm, auf der ich die nächsten 11 Monate verbringen sollte. Er war sehr freundlich und begrüßte mich herzlich. Auf der Fahrt zur Farm zeigte er mir die Stadt.

 

Dort angekommen stellte er mich den anwesenden Mitarbeitern vor, zeigte mir die Stallgebäude und führte mir seine besten Pferde im Stall persönlich vor.

Der Wert pro Zuchtstute lag zwischen $30.000  und $1,2 Millionen . Das war mir dann doch etwas unheimlich, denn von diesen edlen Pferden standen gleich ca. 100 auf der Farm und wurden bestmöglich versorgt. Dann zeigte mir Robert meine Unterkunft.

Wir Studenten (zwei tschechische Diplomagraringenieure, eine chilenische Tierärztin und ich) hatten ein eigenes Farmhaus. Wie sich herausstellte lebten wir nicht in einer Gastfamilie, sondern mussten uns selbst versorgen. Jeder hatte ein eigenes Zimmer und ein eigenes Telefon im Haus. Nur die Küche, Stube und das Badezimmer mussten wir uns teilen.

Wir hatten sogar eine riesige Waschmaschine und einen Wäschetrockner. Von unserem wöchentlichen Gehaltsscheck gingen die Unigebühren (Vorauszahlung für´s Unisemester), die Stromkosten, sowie die Telefongebühren ab. Lebensmittel, Waschpulver etc, mussten wir uns selbst besorgen; also dauerte es nicht lange, bis ich mir ein kleines Auto kaufte, denn ohne Auto läuft in den USA gar nichts. Damit sich im eigenen Kämmerlein die Gehaltsschecks nicht stapeln sollte man sich selbstverständlich zeitig um ein eigenes amerikanisches Bankkonto bemühen. Dies bekommt man recht unkompliziert, inclusive Visa Checking Card und einem ganzen Stapel Schecks. Man braucht nur den Reisepass, Die Visa Unterlagen, eine amerikanische ID (Führerschein) sowie eine Bescheinigung vom Arbeitgeber. Gute Erfahrungen habe ich mit der Firststar Bank gemacht, nicht nur mit dem guten Service sondern auch weil diese Bank fast überall im Land seine Filialen hat und dadurch vieles vereinfachte als ich in Minneapolis arbeitete, welches etwa 900 Meilen von Lexington entfernt liegt.

Der Chef legte großen Wert darauf, dass jeder den US-Führerschein macht und dann sein eigenes Auto besitzt, um unabhängig von den anderen seine Freizeit gestalten zu können.

Es gab einen Tag frei pro Woche und die Arbeitszeit lag zwischen 7.00 Uhr und 16.00 Uhr und im Sommer wurde dann von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr drangehängt. Am Anfang gab es in der regulären Arbeitsstunde fünf $ die Stunde, und im Sommer für die abendliche Arbeitszeit 100 $ extra die Woche. Nebenbei arbeitete ich im Fazolie´s; einer italienischen Fastfoodkette, als Kassierein, für etwa $ 6,50/ h, plus eine kostenlose Mahlzeit pro Tag. Ab und an half ich auch auf der Nachbarfarm, die Pferde nach Louisville zum Flughafen zu bringen und diese dann ins Flugzeug zu verladen. Die Pferde wurden innerhalb der USA oder nach Übersee gebracht.

Dafür gab es noch mal extra $ 80 Taschengeld pro Fahrt. Außerdem half ich ehrenamtlich im Kentucky Horse Park beim „Kentucky riding for handikaped“ aus. Dort betreuten die ehrenamtlichen Helfer behinderte Kinder und Jugendliche im Umgang mit den Pferden und beim Reiten. Dort lernte ich viele nette Menschen kennen. Die Amerikaner sind viel aufgeschlossener als die Deutschen. Sie gehen offener und freundlicher auf fremde Menschen zu und freunden sich viel schneller an. Diese Beziehungen sind zwar oberflächlicher, als die Deutschen aber in der heutigen Zeit der Mobilität und Flexibilität ist das unerheblich. Ich habe auf meinen Reisen viele nette Menschen kennen gelernt und mich auch mit vielen angefreundet aber auf Dauer Kontakt zu halten in aller Herren Länder, wie Australien, Süd Afrika, Israel, Schweden, Dänemark, Marokko, Ecuador, Brasilien usw. das übersteigt selbst die Kräfte des Hartnäckigsten. Dies ist auch in den USA eher unüblich, da auch dort die Menschen viel umziehen und große Entfernungen zwischen ihren Arbeits- und Lebensorten zurücklegen.

Meine Arbeit auf der Farm bestand neben der üblichen Stallarbeit (Misten, Füttern, Putzen) darin, die Stuten und Fohlen in dem Pferdetransporter in die Tierklinik zu Routineoperationen für Beinstellungen und ähnliches zu begleiten, oder die Stuten zu den ausgewählten Deckhengsten auf andere Farmen zu bringen. Anders als in Deutschland werden hier die Pferde nicht in simplen Einachsern herumgefahren, sondern in großen Lkws. Außerdem werden die teuren Pferde meistens direkt auf der Ladefläche von einem „Groom“ (Pferdepfleger) begleitet. Im Laderaum gibt es einen speziellen Notfallschalter, der bei Betätigung eine Lampe in der Fahrerkabine aufleuchten lässt damit dieser situationsentsprechend handeln kann.

Außerdem wurde ich gut in die erforderlichen Managementbereiche eingewiesen. Dazu gehörten neben dem Papierkram auch Kenntnisse über die Verabreichung spezieller Fruchtbarkeitsfördernder Medikamente, welche übrigens nur von männlichen Mitarbeitern der Farm verabreicht werden dürfen, da diese den weiblichen Zyklus auch beim Menschen verändern können.

Ab Mai wurden die Jährlinge für die große Keeneland Juli oder September „Sale" vorbereitet.

Sie wurden jeden Tag frisch shampooniert und geduscht und solange auf Hochglanz poliert, bis der Chef zufrieden war, der bei seiner täglichen Runde jeden Jährling persönlich mit einem weißen Handschuh auf dessen Sauberkeit überprüfte.

Außerdem wurden die jungen Stuten und Hengste täglich 45 min im starken Schritt geführt, um den Muskelaufbau optimal zu fördern. Dies wurde von Hand erledigt, damit die jungen Hengste und Stuten möglichst realitätsnah auf die Auktionen vorbereitet werden, denn jeder der schon einmal mit jungen Hengsten gearbeitet hat, weis wie problematisch sich die unmittelbare Nähe zu Stuten gestalten kann, wenn die Hengste dies nicht gewohnt sind.

Bei den Auktionen ging es dann zur Sache. 14 Tage lang, von früh morgens bis spät abends, arbeiten. Manchmal von 5.00 Uhr bis 21.00 Uhr, manchmal von 06.00 Uhr bis 22.30 Uhr, aber dafür gab es $ 100 extra pro Tag.

Dort wurden die Jährlinge den ganzen Tag den Interessenten vorgestellt und vor jedem Auftritt neu gewienert.

Die Lederhalfter wurden täglich mit Seife gesäubert, eingefettet und die Metallteile mit Politur behandelt und aufpoliert. Im Vorfeld wurden die Beine von jedem Jährling geröntgt. Jedes Gelenk aus allen erdenklichen Perspektiven, extra damit sich die Interessenten auf 28 ausgestellten Röntgenaufnahmen pro Pferd von der absoluten Gesundheit überzeugen konnten.

Diese Vorgehensweise verwundert in Anbetracht der bezahlten Preise, überhaupt nicht.

Ich war gleich bei meiner ersten Sale für 5 von 21 Jährlingen verantwortlich. Allein diese 5 Jährlinge brachten in der Summe über 4 Mill. US-$ ein.

Das sind Dimensionen, die hierzulande kaum vorstellbar sind.

Es folgten während meines Aufenthaltes noch 4 Auktionen in ähnliche Größenordnungen.

Da man sich schnell an solche Summen gewöhnt, waren diese leider weniger einprägsam für mich. Trotz allem war jede Auktion für sich ein Abenteuer, denn dort gibt es Leute, die sich nicht nur eines der edlen Rennpferde gönnen, sondern auch mal eben 4-5 Pferde, bei einem Stückpreis zwischen $ 2 Mill. und $ 9 Mill. Na ja, man möchte ja auch nicht kleinlich sein

In den 14 Tagen werden ca. 6000 Pferde versteigert und Leute wie Scheich Mohammed von Dubai oder ähnlich namhafte Größen laufen einem dort täglich über den Weg.

Ziel ist es ein Pferd zu versteigern, welches nach dem zureiten möglichst viele Galopprennen gewinnt, wobei das legendäre Kentucky Derby ein absolutes Highlight darstellt. Dieses ist das größte und bekannteste Pferderennen der Welt und stellt das erste Rennen des „Tripple crown“ dar. Dies ist eine Dreiteilige Serie von großen Rennveranstaltungen und das Pferd das alle drei Rennen gewinnt wird der Star der Rennsportbranche und macht seine Züchter, Besitzer und Trainer mit einem Schlag reich bzw. reicher und steigt um Dimensionen im Wert.

 

Wer Rang und Namen und vor allem viel Geld hat, erwirbt sich einen Platz auf der Tribüne.

Dort wurde auch schon die ganze Bushfamilie, sowie diverse Hollywoodschauspielgrößen gesichtet. Im sog. „Infield“ tummelt sich der Rest, die Ottonormalverbraucher.

Dort ist es aber keinesfalls langweilig, denn hier geht es ähnlich zu wie auf der Loveparade von Berlin. Party, Musik, verrückte Kleidung usw.

Zwei Mal war ich bei dem Spektakel dabei und würde es jederzeit wieder tun.

Aber auch als Reiter gibt es in Lexington viel zu entdecken.

Im Kentucky Horse Park gibt es regelmäßig große Veranstaltungen an denen u.a. auch die amerikanische Olympiamannschaft teilnimmt. Im dortigen Pferdemuseum finden regelmäßig Ausstellungen rund um´s Pferd statt und selbst reiten kann man dort auch.

 

Der Kentucky Horse Park ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert, dort sollte man aber schon den ganzen Tag einplanen. Unzählige Ausstellungen, Statuen, Vorträge und Shows gibt es zu bestaunen. Man könnte diesen Park mit dem Walt Disney World rund ums Pferd vergleichen. Auch hier werden jederzeit Praktikanten und Helfer für die Veranstaltungen gesucht. Bereits jetzt gehen hunderte solcher Ausschreibungen raus, für die 2010 stattfindenden Welt Reiterspiele, denn diese finden in Lexington im Kentucky Horse Park statt. Wer  vorher oder zu diesem Zeitpunkt in Kentucky an einem unserer Auslandsprogramme teilnimmt, hat sicher eine Chance als Helfer exklusive dabei zu sein.

Ich war sehr oft im Kentucky Horse Park und hatte viel Spaß.

In Lexington selbst dreht sich auch alles ums Pferd. Wo man hinschaut Pferdestatuen und Werbeplakate mit Pferdemotiven. Kein Geschäft oder Restaurant ohne Pferdebilder an der Wand und sogar Straßennamen von berühmten Rennpferden gibt es hier.

Allein in Raum Lexington gibt es mindestens 300 große Pferdefarmen, mehrere Pferderennbahnen, 2 große Pferdekliniken, unzählige Pferdetransportfirmen und einmal im Monat tagt der „Farm Managers Club". Dort sind auch Gastredner wie Monty Roberts anzutreffen.  Natürlich dürfen auch Praktikanten den Manager zu dieser interessanten und informativen Veranstaltung begleiten. Ich war unzählige male dabei und hatte hier die Möglichkeit wichtige Kontakte zu knüpfen. Das ganze findet in einem großen Saal in edlem ambiente statt. Natürlich kommt man hier ohne vorherige Anmeldung nicht rein. Auf den Tischen sind Namenskärtchen die den entsprechenden Platz ausweisen aufgestellt. Hier empfielt es sich die feineren Stoffe aus dem Kleiderschrank zu holen, aber Vorsicht aufgedonnert sollte man auch nicht wirken, dies ist ebenso unpassend wie Minirock und Bauchfreishirt. Schlicht und elegant, ohne Schnickschnack ist empfehlenswert. Zu solchen Anlässen sollte man sich auch mit der amerikanischen Kommunikationskultur auseinander setzten und entsprechend vorbereiten, denn die Europäer sind eher „Anlasslächler“ und die Amerikaner eher „Dauerlächler“ , dies kann durchaus zu unangenehmen Missverständnissen führen.

Auch die Universität von Kentucky ist stark auf das Profil Pferd ausgerichtet, hier besuchte ich zahlreiche Abendseminare rund ums Thema Pferd, Fütterung, Haltung, Pferdegesundheit und Zucht.

Anfang Januar 2001 war meine Praktikumzeit auf der Farm abgelaufen. Also setzte ich mich ins Auto und trat meine 1 ½ tägige Fahrt von 900 Meilen an. Während dieser Fahrt erlebte ebenso viel eindrucksvolles wie kurioses. Allein das Tanken stellte immer wieder eine echte Herausforderung dar, denn jede Zapfsäule funktioniert anders. An der einen Zapfsäule muss man einen Hebel ziehen, oder nach rechts oder links schieben, oder nach oben und unten drücken, an der anderen muss man einen Knopf betätigen und so weiter, der Einfallsreichtum in dieser Hinsicht ist bemerkenswert. An einer Zapfsäule war sogar ein kleiner Fernseher angebracht, erst freute ich mich über diesen ungewöhnlichen Service, allerdings wurde mir bei -25 *C schnell die Bedeutung des Gerätes klar, denn das Volltanken meines kleinen Honda Civics erwies sich als 20 minütige Herausforderung. Aber nicht ausschließlich  die Zapfsäulen sind mit diesem enormen Einfallsreichtum gesegnet, ähnliches ist bei der Benutzung von Toilettenspülungen und Duschknöpfen zu erleben. Es ist und bleibt eben das Land der unbegrenzten Möglichkeiten auf allen nur erdenklichen Gebieten.

An der Uni angekommen stellte ich am Freitag Nachmittag nach dem Vorbereitungsseminar fest, das sich die suche nach einer Unterkunft als nicht ganz einfach erwies.

Also tat ich mich mit zwei Deutschen zusammen, um eine geeignete Bleibe zu finden. Der Freitagnachmittag ist nicht unbedingt der günstigste Zeitpunkt für solche Aktivitäten.

Nach einigen Stunden des Herumwühlens im Internet und des Herumtelefonierens wurden wir in einer WG mit zwei Ungarn fündig. Noch am selben Abend konnten wir in unsere neue Bleibe einziehen. Die Wohnung konnten wir nach 7 Wochen übernehmen. Bis dahin wohnten wir in einem der 3 Zimmer welches nur etwa 10 qm groß war und für uns drei (Sebastian, Bianka und mich) reichen musste. 

Dreimal in der Woche gingen wir zur Uni . Ich belegte die Kurse English, Farm Management und Worldtopics of Agriculture, welche ich nach meinem Unisemester alle mit einem A Grade ( Note 1) abschloss. Die Gasamtkosten des Semesters betrugen etwas über 3000 $, welche mir während meiner Praktikumszeit wöchentlich in kleinen Beträgen vom Lohn abgezogen wurde. Neben der Uni benötigte ich natürlich Geld für den Lebensunterhalt, also bewarben Sebastian und ich uns bei einer nahegelegenen Tierklinik als Rezeptzionisten. Dies gestaltet sich wesentlich einfacher als in Deutschland.

Zweiseitigen Fragebögen ausfüllen, ein kurzes Gespräch und den Stundenlohn vereinbaren und am nächsten Tag kann es los gehen. Wir vereinbarten einen Stundenlohn von 8,50 $ pro Stunde. Die Arbeit war großartig. Kundenabwicklung in der Klinik und am Telefon, Rechnungen erstellen, Abkassieren, Medikamente für die Behandlung vorbereiten, OP Vorbereitung (Rasieren, Narkotisieren, Festbinden etc.) und Assistenz (ähnlich wie OP Schwestern im humanitären Bereich), Nägeltrimmen, Zähne abschleifen, Abrechnungen ....usw. Die Arbeit dort ist auf keinen Fall mit der eines deutschen Tierarzthelfers zu vergleichen, denn der Tierarzt sieht sich dort die tierischen Patienten meist nur an, bestimmt eine Behandlungsmethode und die Tierarzthelfer führen die meisten Aufgaben dann selbstständig durch. Die Hauptaufgabe der Tierärzte lag bei den Operationen und aufwendigen Behandlungen für alles andere waren wir da. Der Job hat mir riesigen Spaß bereitet, ich denke sehr gerne daran zurück. Die Einstellung der Arbeitgeber weist in den USA eine riesige Diskrepanz zu den Deutschen auf.

Außerdem arbeitete ich an den Wochenenden in einem großen Reitbetrieb. Hier übernahm ich die anfallenden Stallarbeiten für etwa $ 7,- in der Stunde und unbegrenzte Reiterlaubnis auf Pferden meiner Wahl. Außerdem durfte ich kostenlos an den Westernreitstunden teilnehmen. Dort standen ca. 120 Pferde vom Warmblut über Ponnies bis zum Quater Horse war alles vorhanden. Besonders abenteuerlich waren die winterlichen Temperaturen von nachts

unter -35 ° C. Ich fing morgens um Punkt sechs Uhr an zu arbeiten.  Von unserer WG führ ich etwa 30 Minuten bis zum Stall. Einmal war nachts so viel Schnee gefallen das ich mein Auto auf dem Parkplatz vorm Haus nicht gefunden habe. Völlig aufgelöst klingelte ich Sebastian aus dem Bett. Nach längerem suchen fanden wir meinen kleinen Honda unter einem Schneehaufen. Durch eine Windböe die eine größere Menge Schnee vom Hausdach wehte war mein Auto verschüttet worden. Sebastian schaufelte es frei und hob es aus der Verwehung. Der  Weg zum Stall war beschwerlich, da um halb sechs in der Früh die Streu- und Winterdienstfahrzeuge noch nicht unterwegs waren. Morgens um halb acht haben wir die Pensionspferde eingedeckt bei immerhin noch – 19 ° C auf ihre Paddocks gestellt. Die Pferde waren diese Temperaturen gewohnt und sie schienen ihnen sichtlich nichts auszumachen.  Die Schulpferde standen rund um die Uhr auf einer großen Weide und hatten einen Zugang zu einer angrenzenden großen Scheune die als Offenstall fungierte aber von den Pferden nur in sehr stürmischen Nächten genutzt wurde. Krankheiten oder gar Verletzungen wiesen die Pferde während meiner Zeit dort nicht einmal auf.

Im Februar hatten wir hohen Besuch aus Florida im Stall. Die Organisatoren einer großen Show hatten 12 Boxen für 4 Tage angemietet. Lipizzaner , Andalusier und Lusitanohengste waren angereist, für eine große Lipizzanershow in der Stadthalle von Mineapolis. Wir waren auch für die Fütterung und Boxenpflege dieser Berühmtheiten auf vie Beinen zuständig.

Ich hätte alles gegeben um eines der edlen Rösser einmal reiten zu dürfen. Also fasste ich allen Mut zusammen und fragte die Chefin ob ich mal reiten dürfe, denn fragen kostet ja bekanntlich nichts. Zu meinem erstaunen war diese sehr aufgeschlossen mir gegenüber und willigte freundlich ein. Sie bestellte mich in die Showarena und ich durfte tatsächlich vor der Show zum Training mitreiten. Ich gebe zu es war ein kleines Kunststück an dem Wachpersonal vorbeizukommen, denn diese ließen mich erst nach mehreren Telefonaten in den VIP Bereich. Tatsächlich durfte ich eine halbe Stunde einen der Hengste reiten und bekam sogar noch etwas Unterricht. Die Pferde waren bis zur hohen Schule ausgebildet und da ich aus eine recht einfachen mittelständischen Familie stamme und in Ostdeutschland ein solches Niveau von Reitpferden zur damaligen Zeit eher unüblich war wurde ich zum ersten Mal mit diesen Leistungsniveau konfrontiert. Dies war für mich ein einzigartiges Erlebnis das in Deutschland nie möglich gewesen wäre. Danach durfte ich mich ungehindert hinter den Kulissen umsehen und wurde zum krönenden Abschluss eingeladen mir die Show kostenlos anzusehen.  Diese Offenheit und Unkompliziertheit vermisse ich in Deutschland sehr.

Nach meinem Unisemester ging ich wieder nach Kentucky zurück. Sebastian flog nach Deutschland zurück, um dort eine Stelle als Agraringenieur in einem Landwirtschaftsamt anzutreten.

Ich ging auf eine andere etwas kleinere Farm in Paris bei Lexington, KY. Dort wurde eine Stelle als Managerassistent frei. Hier musste ich dann mein gesamtes neugelerntes Wissen über das amerikanische Horsebusiness unter Beweis stellen. Hier hatte ich u.a. auch mehrere Privatpferde von Monty Roberts in meiner Obhut. Die Farmbesitzerin war eine ältere Frau, welche in Berlin geboren und in Frankreich und in Kanada aufgewachsen war, in jungen Jahren allerdings in die USA immigrierte. Nach 3 Monaten dort lief mein 18 monatiges Visum aus und ich musste schweren Herzens 14 Tage vor dem Unglück des 11. Septembers 2001 nach Deutschland zurückkehren.

Zu dieser Frau habe ich bis heute noch E- Mail Kontakt.

Im großen und ganzen bin ich sehr froh an diesem Programm teilgenommen zu haben, nicht nur weil ich dort meinen heutigen Ehemann und Vater meines Sohnes kannengelernt habe, sondern auch weil ich viele wichtige Lebenserfahrungen sammeln konnte. Die Arbeit dort ist im Rückblich und im Vergleich wesentlich härter als in Deutschland, aber sie ist auch freier. Man wird dazu angehalten mehr Verantwortung für das eigene Tun und Handeln zu übernehmen, aber man kann durchaus seinen eigenen Stiel entwickeln um für sich einen individuellen Weg zu finden die gesteckten Ziele zu erreichen und Aufgaben zu erfüllen.   Die Zeit war nicht immer einfach, nicht nur im Hinblick auf die Sprache ( dieses „Problem" erledigt sich nach spätestens nach 3 Monaten sowieso von selbst), sondern auch in Hinsicht auf die neu gewonnene Freiheit und Selbstständigkeit. Wenn man aus einem wohlbehütetem Elternhaus stammt und man sich plötzlich um alles ( Autokauf, Versicherungen, finanzielle Dinge, Haushalt ect.) selber kümmern muss und das in einer völlig fremden Umgebung, einem anderen Kulturkreis und in einer anderen Sprache. Doch ich kann sagen das ich diesen Schritt jeder Zeit wiederholen würde, nicht nur wegen der gesammelten Lebens- und Berufserfahrungen, welche meinen Lebenslauf als äußerst interessant gestalten,, sondern auch wegen der unermesslichen Horizonterweiterung, welche ich im Rückblick feststellen kann. Leider waren zum damaligen Zeitpunkt die Angelegenheiten für Folgevisa des J-1 also von richtigen Arbeitsvisa H-2 oder H-3 noch nicht ausgereift, sonst wäre ich sicher nochlänger dort geblieben. Heute gestaltet sich die Visaverteilung für Fachkräfte in der Pferdebranche etwas einfacher. Über das Einstiegsvisa J-1 das man erhält wenn man zu Studien- oder zu Weiterbildungszwecken (Auslandsprogramme) in die USA reist, besteht heute die Möglichkeit 2 –3 Jahre dranzuhängen um seine Karrierechancen zu erweitern.

Ich würde jedem empfehlen eine solche Herausforderung in Angriff zu nehmen, auch denen (besonders denen), welche kein Abitur besitzen, denn solche Erfahrungen und Erlebnisse kann einem keiner nehmen, auch nicht diejenigen, die wichtiger tun als sie es in Wirklichkeit sind. Frei nach dem Motto - mach’s besser!

Heute helfen mein Mann und ich mittels unserer gemeinsamen Webseite www.auslandserfahrungen.de jungen Reitern und Pferdefreunden bei der Organisation von diesem und ähnlichen  Auslandsprogrammen. Denn wir haben beide so außergewöhnliche Erfahrungen in den USA gesammelt, das wir anderen jungen Menschen diese Erfahrungen ermöglichen möchten.

Wir sind beide davon überzeugt das Auslandserfahrungen folgende Kompetenzen bei jungen Menschen fördern.

Schon bei der Bewerbung für ein Auslandsprogramm sind Organisationstalent, Zielstrebigkeit und die Fähigkeit zur Selbstreflexion erforderlich. Dazu gehören neben einem gesunden Maß an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein verschiedene Formen der Intelligenz. Die emotionale Intelligenz steht dabei im Vordergrund, denn diese ist die wichtigste Vorraussetzung für angemessenes situatives Handeln, unter anderem auch in Stresssituationen.

Für einen längeren Auslandsaufenthalt benötigen Sie eine Menge Mut und viele weitere  Voraussetzungen, um erfolgreich Ihr "neues Leben auf Zeit" zu gestalten. Dazu gehört besonders die Offenheit gegenüber Neuen.

Denn Sie müssen nicht nur Freunde und Familie zurücklassen können, sondern auch alles bisher gewohnte aufgeben.  Die Ungewissheit vor dem, was auf Sie zu kommt, ist groß. Womöglich müssen Sie auf einen Teil Ihres in Deutschland gewohnten finanziellen Budgets verzichten, oder haben weitaus weniger Freizeit, da die Arbeitszeitmodelle im Ausland oft ganz anders gestaltet sind als bei uns.

Außerdem benötigen Sie ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit, aber auch  Flexibilität. Multikulturelles Verständnis sowie Bilingualität sind äußerst wichtig und sichern das lösungsorientierte Denken und Handeln am neuen Arbeitsplatz. Die Auseinandersetzung mit einer anderen Kultur und Sprache sollte Ihnen Freude bereiten.

Hierbei spielt eine gewisse Kontaktfreudigkeit eine zentrale Rolle. Es sollte Ihnen nicht schwer fallen, auf fremde Leute zuzugehen, um neue Kontakte zu knüpfen. Denn diese sind für die Bewältigung des Alltags von großer Bedeutung. Bedenken Sie, sämtliche Behördengänge und Versicherungsangelegenheiten müssen Sie im Ausland alleine bestreiten. Dabei kann eine unterstützende Person, die vor Ort mit den Bürokratieangelegenheiten vertraut ist, für Sie eine große Hilfe darstellen. Einige neue Freunde können so auch als emotionale Stütze in heimwehgeplagten Zeiten dienen. Außerdem sollte Ihnen unbedingt bewusst sein, dass Sie als Ausländer eine repräsentative Rolle für Ihr Heimatland übernehmen.

Jeder der erfolgreich an einem oder mehreren Auslandsprogrammen teilgenommen hat, beweist neben den im oberen Textabschnitt angesprochenen Eigenschaften und Fähigkeiten, seine Reife für die hiesige Arbeitswelt. Auslandserfahrungen sind heutzutage nichts besonderes mehr, sondern für viele Arbeitgeber eine wichtige Voraussetzung. Sicher spielt hier die Multilingualität eine herausragende Rolle. Doch viele Arbeitgeber wissen auch die besondere Lebenserfahrung und die persönliche Horizonterweiterung von solchen Mitarbeitern zu schätzen.

Aber im Vordergrund der Bewerbung bei einem Auslandsprogramm stehen Sie selbst und nicht irgendein eventuell zukünftiger Arbeitgeber. Diese Erfahrungen die Sie hier sammeln, kann Ihnen keiner mehr nehmen. Sie werden sehen, Sie kommen als anderer Mensch zurück, reich an Erfahrungen und Eindrücken und Sie werden Ihr ganzes Leben davon zehren.


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